AdA

Die Künstlerin






AdAismus

Die Entdeckung der Fläche

Aus dem Surfix ihres Namens gestaltet die Künstlerin eine eigene Kunstrichtung. AdAismus bedeutet in diesem Sinne die Darstellung des vormals Unentdeckten. Schrittweise werden Malmaterialien eingesetzt, die sich auf unterschiedlichen Malgründen eigene Wege und Flächen suchen. Farben werden anschließend betont und/oder wieder zurückgenommen. Erst nach Fertigstellung der so entstehenden abstrakten Grundflächen werden fantasievolle Figuren zeichnerisch mit den Flächen verschmelzend in Szene gesetzt. So entsteht  eine figürliche Entdeckungsreise, die den Betrachter oftmals kindlich schmunzeln lässt.

Ausstellungen

AdA

Aufgewachsen im Arbeitermilieu des ‚Kohlenpotts‘ zwischen beengenden Zechen und Kohlehalden entwickelte sich schon früh in AdA der Drang, Szenen des täglich sichtbaren zeichnerisch abzubilden. Zur Förderung ihrer Talente erhielt sie Unterweisung durch die in Bottrop ortsansässigen Heimatkünstler Ferdinand Eudenbach und Heinz Voss.

Ende der 80er Jahre erfolgte ein erster Ausbruch aus heimatlicher Enge. Die einjährige Fahrt auf einem Luxuskreuzer, bei der eine Kabine unterhalb der Wasserlinie bewohnt wurde, ließ alsbald eine Reihe von Zeichnungen und Acrylbilder entstehen mit dem Titel „Unter Deck“. Typisch ist dabei die ungewöhnliche Sichtweise durch ein eingrenzendes Bulleye auf frei liegende Naturlandschaften und/oder Sehenswürdigkeiten. Diese Bulleyeeingrenzungen finden sich auch in späteren Werken wieder.



Der sich anschließende, mehrjährige Südamerikaaufenthalt in Brasiliens Nordosten brachte der Malerin Not und Armut, gepaart mit Lebensfreude und Optimismus spürbar nahe. Die negativen belastenden Seiten künstlerisch verdrängend, entwickelte sich eine ganz neue, heitere Farbenvielfalt. Die dunkle Rahmung aus der vorherigen Malphase entschwindet und als Malmaterialien werden vermehrt leuchtende Pastellkreiden in Szene gesetzt.


Nach ihrer Rückkehr in die Heimat gründet sie 1994 die Künstlergruppe Malachit und 1999 die Fördergruppe Kunst im Knappschaftskrankenhaus_Kikk in Bottrop. Damit verhalf sie Mitarbeiter*innen sowie regionalen Maler*innen zu Ausstellungen.


2001 wird sie Mitglied der regionalen Kunstgruppe Atelier im Revier, Oberhausen.

Zahlreiche Gemeinschaftsausstellungen, sowie Einzelausstellungen finden im Zeitraum zwischen 1994 und 2006 in der Ruhrgebietsregion statt. 

In dieser Phase entsteht u.a. auch die Reihe „Apokalyptisches Bottrop“, eine launige Abrechnung mit ihrer Heimatstadt, in der sie stadtbekannte Gebäude der elementaren Vernichtung in bedrückenden Farbtönen preisgibt. 


Aufträge folgen. Die Teil-Partner-Service-GmbH in Essen erteilt ihr 2006 den Auftrag zur bildlichen Raumgestaltung ihrer Innenräume. 


Ein erneuter mehrjähriger Aufbruch führt die Malerin 2008 nach Zentralmosambik in die Provinz Sofala. Wie nie zuvor erlebt sie in diesem ehemals vom Bürgerkrieg gebeutelten Land die Ungleichheit zwischen dem was Menschen ausmacht. Dies macht sich künstlerisch bemerkbar. Neben wenigen Naturbildern treten nun Menschen in Alltagssituationen in den Fokus. Dargestellte Gesichtsausdrücke schwingen dabei zwischen Hoffnungslosigkeit und Anklage. Acryl wird das Hauptmalmittel; die Leinwände teilweise meterhoch mit eigentümlich gedeckten Farben. Der Spachtel ersetzt immer mehr den Pinselstrich.


Der Höhepunkt ihres afrikanischen Schaffens gipfelt 2011 in der Einzelausstellung „TristezaBeleza“.Gefördert durch das portugiesische Kulturinstitut Camoes wird sie von der deutschen Entwicklungszusammenarbeit gebeten ein Kunstinstitut in Beira aufzubauen und zu leiten. AdA lehnt dieses Angebot jedoch ab, um selbstbestimmt und frei zu reisen.


Zwei Jahre des Reisens folgen, nur mit einem 14kg Rucksack beschwert geht es durch Afrika, Europa, Asien sowie Mittel- und Südamerika. Diesen Lebensabschnitt widmet sie der reinen Beobachtung von Menschen, Natur, Land und den länderspezifischen Kunstrichtungen.


Nach der Rückkehr 2013 in ihre Heimatstadt errichtet AdA ein eigenes Atelier, reaktiviert die Künstlergruppe Malachit und studiert bis 2017 mehrere Semester an der Kunstschule für Malerei und Grafik am Institut für Ausbildung in bildender Kunst und Kunsttherapie (Ibkk) in Bochum. 

Seit 2017 ist AdA Mitglied im Bund internationaler Künstler e.V. des IbKK.


Seit 2021 ist sie in der Meisterklasse von Prof. Dr. Qi Yang. Unter seiner Inspiration gestaltete sie aus dem Surfix ihres Namens eine eigene Kunstrichtung; den Adaismus. Erst nachdem sich Material und Farbe eigene Wege und Flächen gesucht haben, wird figürliches zeichnerisch herausgearbeitet. Es entstehen tanzende, oft fischähnliche Fantasiefiguren, die den Betrachter auf eine stimmungsvolle Entdeckungsreise gehen lassen.  


Begrenztheit und Unabhängigkeit, Armut und Wohlhabenheit, Schwermut und Heiterkeit, Konformität und Kreativität. AdA; eine künstlerisch umgesetzte Biografie.


Obwohl AdA einen regionalen Bekanntheitsgrad erreicht hat, zieht sich die Malerin immer wieder zurück und verweigert sich und ihre Malereien der Öffentlichkeit. Sie behält es sich ebenso vor über den Verkauf ihrer Werke individuell zu entscheiden. Sympathie des Käufers bildet dabei einen bedeutenderen Gesichtspunkt als Höhe des Angebotes. Meist werden Malereien nur über einen gewissen Zeitpunkt „verliehen“, um so in ihren Besitz zu bleiben.


Seit 2021 ist AdA Studentin der Meisterklasse von Prof. Qi Yang beim IbKK in Bochum.